Die Gewerkschaft ver.di macht anlässlich des Internationalen Tages der Pflegenden am 12. Mai mit Aktionen in ganz Bayern auf die Situation der Pflegenden aufmerksam. „Längst ist den Beschäftigten klar, dass wir attraktivere Arbeitsbedingungen, eine bedarfsgerechte Personalbemessung, verlässliche Arbeitszeitmodelle und eine angemessene Vergütung nicht geschenkt erhalten, sondern hart erkämpfen müssen“, so Dr. Robert Hinke, Fachbereichsleiter für Gesundheit & Bildung in ver.di-Bayern: „Die Politik steht jedoch in der Pflicht die geforderten Weichenstellungen vorzunehmen, damit die Pflege eine Zukunft hat. Daran erinnern wir mit unserem Aktionstag“, so Hinke weiter.
„Pflegende in Krankenhäusern, Pflegeheimen und in Pflegediensten leisten für unsere Gesellschaft wichtige und unverzichtbare Arbeit, die unbedingt Respekt verdient“, äußert sich Kamran Salimi, Personalrat am Klinikum Fürth und Vorsitzender der bayrischen Fachkommission Krankenhäuser der Gewerkschaft ver.di. Der Gewerkschafter fordert, dass der erwartbare Respekt für die Pflege sich auch in konkreten Taten ausdrückt: „Die Verantwortung der Pflegenden muss sich in den Arbeitsbedingungen und auf dem Lohnzettel niederschlagen! Dafür kämpfen wir tariflich, betrieblich und gegenüber der Politik.“
ver.di verweist auf den jüngsten Erfolg dieser Selbstermächtigung: „Trotz der Intervention der bayerischen Staatsregierung im Bundesrat gibt es endlich ein verlässliches Instrument zur Personalbedarfsbemessung der Pflege (PPR 2.0) in Krankenhäusern. Dafür haben wir Jahre gestritten“, so Hinke: „Und doch bleibt dies ein Etappensieg. Es gibt viel zu tun. Die Einführung und Weiterentwicklung der PPR 2.0 muss im Sinne der Pflegekräfte begleitet und gute Löhne und Arbeitszeitmodelle durchgesetzt werden. Die anstehende Krankenhausreform bedarf der Mitgestaltung durch die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen. Der Handlungsdruck in der Altenhilfe ist noch sehr viel größer.“
„Allein bei ver.di-Bayern organisieren sich mehr Pflegekräfte als in sämtlichen Berufsverbänden bundesweit und es werden allmonatlich mehr“, freut sich Heinz Neff, Fachsekretär für die Bereiche Krankenhäuser, Psychiatrie und Rehaeinrichtungen. „Das neue Selbstbewusstsein und gewerkschaftliche Engagement in der Alten- und Krankenpflege zeigte sich gerade in den letzten Tarifrunden. Jahrelang haben Beschäftigte darauf gehofft, dass Arbeitgeber und Politik die offenkundig bestehenden Probleme angehen. Zunehmend nehmen sie ihre Interessen gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft in die eigene Hand.“