Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zeigt sich äußerst zufrieden über die beeindruckende Beteiligung der Beschäftigten bei den jüngsten Warnstreiks im Rahmen der Tarifverhandlungen für die Länderbeschäftigten. Laut Angaben der örtlichen Streikleitungen haben sich bayernweit beeindruckende 7.000 Mitarbeiter*innen an den Aktionen beteiligt.
Sinan Öztürk, stellvertretender Landesbezirksleiter von ver.di Bayern, betonte: "Damit liegen wir klar über den von uns angedachten Streikzahlen. Das bestätigt den Unmut der Beschäftigten zum bisherigen Verlauf der Verhandlungen."
Die Arbeitsniederlegungen erstreckten sich über sämtliche Regierungsbezirke, darunter Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, München, Nürnberg, Passau, Weiden und Würzburg. Zudem fanden flächendeckend in ganz Bayern weitere Aktionen unterhalb der Warnstreikebene statt. Besondere Schwerpunkte bildeten die Hochschulbeschäftigten am Montag, die Nachwuchskräfte aller betroffenen Bereiche am Dienstag und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätskliniken am Donnerstag und Freitag.
Trotz zwei Verhandlungsrunden liegt von Seiten der Arbeitgeber noch kein Angebot vor. "Wir hoffen, dass die Arbeitgeberseite die Signale vernommen hat und sich in der dritten Verhandlungsrunde verhandlungsbereiter zeigt", so Sinan Öztürk.
Peter Hoffmann, ver.di Bayern Tarifkoordinator, kommentiert die Woche der Warnstreiks mit den Worten: "Die Warnstreiks in dieser Woche liefen sehr erfolgreich und unsere Mitglieder sind darauf vorbereitet, die Warnstreiks, wenn notwendig noch auszuweiten." Er fügte hinzu: "Das Lavieren der Arbeitgeber am Verhandlungstisch erzürnt viele Beschäftigte. Deshalb ist mit einer Fortsetzung der Warnstreiks bis zur 3. Verhandlungsrunde am 07./08.12.2023 zu rechnen."
In der kommenden Woche finden einige betriebsnahe Aktionen statt und es werden regional Beschäftigte aus den Bereichen Theater und Bühnen, Landesämter, Justizvollzugsanstalten und Straßenmeistereien zu Warnstreiks aufgerufen.
Hintergrund:
ver.di fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen eine Erhöhung von 200 Euro erhalten, Auszubildende sollen unbefristet übernommen werden.